Die Piraten verlieren Ihre Zähne und finden dafür einen Schatz

Zum Schreiben des Berichtes muss ich mich heute hinter das Küchenzelt zurückziehen, denn eure Kinder blühen im Programm-Teil richtig auf und wuseln auch um halb neun noch fleißig spielend über den Lagerplatz.
Der Aufbau war, wie schon erwähnt vor allem wegen des Wetters, der Pendelei zum Platz und dem Selbstfällen der Bäume für die Tische sehr anstrengend und nach dem Abendessen machten sich in den letzten Tagen alle Trupps relativ schnell mit der Zahnbürste auf dem Weg ins Waschzelt. Nun aber herrscht hier geschäftiges Treiben. Die Pfadfinderstufe lässt das Abendessen (Wraps mit Falafel und TexMex-Füllung) bei einem Verdauungs-Volleyball-Spiel sacken, die Juffi-Jungen erkunden den Lagerplatz mit dem Fußball, beim Spülen wird in allen Trupps fleißig gequatscht, gesungen und hin und her geflitzt.

Zeit für mich, von den letzten zwei Tagen zu berichten. Jeder Trupp hat hier schon den ersten Ausflug hinter sich. Die Pfadfinderstufe erkundete gestern die nahe gelegene Stadt Plön. Da der Bus mit den Wölflingen auf dem Weg nach Kalifornien war, nutzten unsere ältesten TeilnehmerInnen den ÖPNV und waren doch sehr verdutzt, dass es hier keine großen Gelenkbusse gibt, sondern Kleinbusse, in die die 16-köpfige Pfadfinderstufe nur gerade so herein passt – ein Wunder, hier auf dem Land!!! Die Wölflinge konnten zwar den Reisebus nutzen, hatten aber nicht so viel Glück mit dem Wetter und mussten den Strandbesuch schon nach kurzer Zeit abbrechen. Der verbliebene Tag konnte dennoch sinnvoll genutzt werden, der örtliche Supermarkt wurde besichtigt und wie ich hörte auch leer gekauft.
Die Juffi-Stufen blieben gestern auf dem Lagerplatz. Da viele kleinere Aufgaben an den ersten Lagertagen nicht erledigt werden konnten, wurde das Programm etwas eingekürzt und mit Ruhe und Geduld Feuerholz gehackt, aufgeräumt und sich aufeinander eingestimmt. Die Juffi-Jungen hatten aber dennoch noch Zeit für ihr Versprechen – einige neue Juffi-Jungen wurden im Schein von Pechfackeln auf dem Grabhügel in der Nähe in den Stamm und die Juffi-Stufe aufgenommen. Bei den Juffi-Mädchen stand der Survival-Tag auf dem Programm-Plan und einige mysteriöse Rätsel mussten gelöst werden. Auch das Küchenteam wurde verdächtigt, etwas mit einer Entführung zu tun zu haben – denn Moritz fiel mit seinen pinken Flip-Flops doch sehr auf. Am Ende ist aber alles gut ausgegangen.
Tatsächlich gab es auch noch einen weiteren Mottotag gestern – die Leiterrunde feierte das Weihnachtsfest. Auch wir LeiterInnen konnten uns Corona-bedingt im letzten Jahr kaum sehen, oft nur online Zeit miteinander verbringen und haben uns deswegen einmal selbst einen besonderen gemeinsamen Abend beschert. Bei Lichterkettenschein wurden Wichtelgeschenke ausgetauscht und andächtig einer Weihnachtsgeschichte gelauscht.

Heute tauschten die Trupps dann ein wenig die Plätze, denn dieses Mal verließen die Juffi-Stufen den Platz Richtung Strand. Ihr Ziel war aber Laboe, nicht Kalifornien (klingt alles ein wenig nach erfundenen Orten, die gibt es aber tatsächlich!). In Kleingruppen konnten die beiden Trupps unter anderem ein U-Boot und die örtliche Imbiss-Meile erkunden. Für einen Juffi-Jungen währte das Glück vom erstandenen Crepe jedoch nicht lange, denn eine Möwe schritt schon bald zur Tat, um sich diesen zu erbeuten. Ob der Juffi-Junge danach einen neuen Crepe-Versuch gewagt hat, wurde mir leider nicht übermittelt.
Die Pfadfinderstufe nutzte ihren heutigen Mottotag für viele wichtige Aufgaben. Sie werkelten am Bannermast, denn wir ebenfalls hier selbst gefällt haben, und räumten das Materialzelt auf, denn dieses glich in den letzten Tagen etwas einem typischen Wölflingszimmer (man sah keinen Boden mehr und es herrschte allgemeines Chaos). Nun ist die Ordnung aber wieder hergestellt. Natürlich war noch Zeit für das eigentliche Programm – den Herr-der-Ringe-Tag. Fleißig wurden passende Werkzeuge für den Kampf gegen die Orks hergestellt und, mangels eines Vulkans in unmittelbarer Nähe, der See etwas näher erkundet.
Bei den Wölflingen konnte man heute die ein oder andere Augenklappe erspähen, denn unsere Kleinsten wurden zu richtigen Piraten. Mir wurde von einer großen Schatzsuche berichtet, und dass ausnahmsweise heute niemand über die Planke in den See springen musste, denn dafür wurde der Steg benutzt. Auch bei den Wölflingen steht heute Abend noch das Versprechen an, aufgeregt schnatternd wanderte die Wölflingsmeute vor wenigen Minuten an mir vorbei zum See, um dort das Versprechen abzulegen.

Während ich diesen Bericht geschrieben habe, wird es auf dem Lagerplatz so langsam leiser. Nicht mehr lange, und die Kulturbeutel (welche ganz sicher heute morgen noch an dieser einen bestimmten Stelle in den Koffer gelegt wurden) werden gesucht.
Bei den Wölflingen wird ganz sicher eine ganz besondere Aufregung vor dem Schlafen gehen herrschen, denn der Besuch der Zahnfee wird erwartet. Ganze zwei Zähne (Milchzähne!!) fielen heute aus – bestimmt eine Rekordzahl.
Ob sie wirklich da war, davon werde ich dann beim nächsten Mal berichten…

Ps: Die gesamte Leiterrunde hat sich in den letzten zwei Tagen als fleißige FotografInnen betätigt. Wir werden heute keine Zeit mehr haben, die ca. 300 eingereichten Fotos für die Homepage zu sortieren, und um unsortiert alle hoch zu laden reicht unser Internet nicht… Wir versprechen aber für Morgen eine tolle Galerie!

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6 Gedanken zu „Die Piraten verlieren Ihre Zähne und finden dafür einen Schatz

  1. Das liest sich wirklich spannend. Danje dafür. Ich hoffe, das Wetter wird in den nächsten Tagen nicht so schlecht wie es in der App angezeigt wird.

  2. Vielen Dank für die unterhaltsame Berichterstattung… Und euch weiterhin viel Spaß

  3. Ganz toll geschrieben, danke für den ausführlichen Bericht. Ich wünsche euch noch ganz viele tolle Stunden mit besserem/ guten Wetter und freue mich auf Eure weiteren Abenteuergeschichten.

  4. Beim Lesen habe ich ein dickes Grinsen im Gesicht und wünschte, ich dürfte dabei sein! 1000 Dank.

  5. Moin, nach Plön…. vielen Dank für den schönen Bericht.
    Wir wünschen weiterhin ein schönes und spannendes Sommerlager mit gutem Wetter.
    Viele Grüße aus Viersen….wir freuen uns auf die Fotos

  6. Das hört sich ja alles richtig richtig toll und lustig und spannend an!! Suuuuper ! Und wieder mal ganz toll geschrieben!
    Wir freuen uns sehr auf die Fotos 🙂

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